Seit fast 400 Jahren schon thront die mächtige Zwiebelhaube des Martinsturms über der Stadt. Die Bregenzer sind stolz darauf, daß es sich um die größte Zwiebelhaube Europas und den ersten Barockbau im Bodenseeraum handelt. Über eine knarrende Holztreppe besteigt man den Turm. Sein Inneres beherbergt ein Heimat- und Militärmuseum, das von Mai bis September und zu Ostern geöffnet ist. Wen das Museum nicht so sehr interessiert, der sollte auf jeden Fall den Rundblick vom Turm aus gemessen.
Besucht man die Bregenzer Oberstadt, sollte man den Anstieg über die Maurachgasse wählen, über Pflastersteine führt der Weg durch das malerische Untere Tor direkt in die mittelalterliche Stadt. Zuerst gelangt man auf den "Ehreguta-Platz". Einer Legende zufolge ist er nach einer armen, alten Frau benannt, die die Oberstädter im 15. Jahrhundert vor einem Angriff der im "Bund ob dem See" vereinigten Aufständischen warnte und so die Stadt rettete. Noch bis in die 20-erJahre unseres Jahrhunderts rief der Stadtwärter vom Martinsturm täglich um 19.00 Uhr die Worte "Ehret die Guta" gleichsam als Schutz über die Stadt.
Jedes Jahr am Aschermittwoch findet am Ehreguta-Platz die "Gealdbüttel-Wäsch"' statt - bei einer traditionellen Zeremonie waschen die Faschingsnarren im Hugo-Montfort-Brunnen ihre leeren Geldbeutel und lassen die städtischen Ereignisse des letzten Jahres Revue passieren.
Direkt am Ehreguta-Platz liegt das "Deuringschlössle", ein vorzügliches Haubenrestaurant und exklusives Hotel in historischem Ambiente. Über die verträumte "Meissnerstiege" neben dem Deuringschlössle gelangt der Besucher wieder in die Stadt.